Kurzer historischer Überblick

Dann sandte Hiram zu Salomo und ließ ihm sagen: Ich habe gehört, was du mir entboten hast; ich will all dein Begehren nach Zedern- und Zypressenstämmen erfüllen. Meine Knechte sollen sie vom Libanon ins Meer hinabschaffen; darnach will ich sie auf dem Meere flößen lassen bis an den Ort, den du mir bestimmen wirst. Dort will ich sie wieder auseinandernehmen, und du lässest sie dann holen.(1. Buch der Könige V, 22)
(Anm.:Statt "auseinandernehmen" übersetzt Luther "abbinden"; d.h. er hat den Flößern seiner Zeit "aufs Maul geschaut".)

Wie aus diesem Bibelzitat hervorgeht, gehört die Nutzung des Wasserwegs, um Holz zu befördern, zu den frühen kulturellen Errungenschaften des Menschen.

Gerade im Schwarzwald, wo lange Zeit Verkehrs- und Transportwege weitgehend fehlten, waren die Flüsse und Bäche das einzige Mittel, Holz über längere Strecken zu befördern. Insofern kann man davon ausgehen, dass Formen der Flößerei auch auf dem Neckar und seinen Nebenflüssen schon im Mittelalter gang und gäbe waren.

Der Vertrag von 1342 gab der gängigen Praxis einen rechtlichen Rahmen. Darin werden Würm, Nagold, Enz und Neckar für die Flößerei geöffnet - "geaffent und geuffet" . Dieser Vertrag betrifft jedoch den Neckar erst ab Besigheim flussabwärts bis Heilbronn.

Der obere Neckar ab Sulz wird im Vertrag von 1458 angesprochen. Dieser Vertrag wurde 1476 und 1484 erneuert.

"Dess ersten so soll der neckher von Sultz all Wuerfachh und Weer geoeffnet werden".

Allerdings ist damit wohl der Neckar erst ab der Einmündung der Glatt bei Neckarhausen gemeint.
(Einzelheiten zu den Verträgen hier)
Der Bereich von Sulz bis Rottweil, der "oberste Neckar", wurde ab 1828/29 floßbar gemacht.

Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Neckarflößerei ihren Höhepunkt.
Mannheim Floßholz 1856
Statistik Mannheim

Diese Statistik von 1868 zeigt bereits den Einfluss der Eisenbahn

Mit dem Eisenbahnbau, der 1867 Sulz erreichte und im nächsten Jahr auch Rottweil, wurde hier wie anderswo der Niedergang der Flößerei eingeläutet.
1894 verließ das letzte Floß Altoberndorf.
1899 verabschiedete Sulz sein letztes Floß.
Mit dem 31. Dezember 1900 wurde das Ende der Flößerei auf dem oberen Neckar amtlich.

Anmerkungen

Gliederung der Darstellung

Da die Flößerei ein vielschichtiges Thema ist, werden die verschiedenen Aspekte in einzelnen Kapiteln behandelt.
Die Darstellung setzt sich also wie ein Floß aus mehreren Gestören zusammen.