Ein Neckarfloß besteht aus:
- Vorspitz, Vorplatz ("Vorblez") mit einer Vorrichtung für die Lenk-Stange.
- Gestören aus gleichlangen Holzstämmen.
- Die Zahl der Stämme eines Gestörs, die durch Wieden und Querhölzer zusammengehalten werden, hängt vom Durchmesser der Stämme ab (6 - 14 Stämme).
- Die Gesamtzahl der Gestöre hängt auch von der Länge der einzelnen Gestöre ab (6 - 12 Gestöre).
- Die Holzstämme eines Gestörs werden mit Wieden und Querhölzern zusammengehalten.
- Zahl der Stämme insgesamt: ca. 100 - 200
- Die Gestöre sind untereinander durch Wieden beweglich miteinander verbunden, damit sich das Floß den Flusswindungen anpassen kann.
- Nur der Vorspitz ist mit dem ersten Gestör (Lenk-Gestör) fest verbunden.
- Das letzte Gestör hat eine Bremsvorrichtung. Die auf dem Bild gezeigte Bremse ist eine Besonderheit württembergischer Flöße. (Weitere Sperren - mindestens noch eine - sind auf die Länge des Floßes verteilt.)
- Der Oberflößer hat als Steuermann seinen Platz auf dem ersten Gestör.
- Der Bremser ("Jockele") ist auf dem letzten Gestör; dazwischen, auf die Gestöre verteilt, Floßknechte, die mit Stangen das Floß in der Bahn halten.
- Die Schwere und Breite des Floßes nimmt nach hinten zu.
- Die Oblast (Zuladung an Brettern, Balken, Holzwaren) ist auf die hinteren Gestöre verteilt.
Länge / Breite
Klagen wegen des
"übermäßigen Zusammenjochens der Flöße" führen immer wieder zu Erlassen und Bestimmungen.
Vertrag von 1740
Länge: "mit Ausschluss des Vorblezes mehr nicht als 930 Schuhe", d.h. ca. 266m
Breite: 9 Schuhe, d.h. ca. 2,60m
Erlass von 1854
Länge maximal: 1000 Fuß = 286m
Floßordnung von 1877
Länge: bis 344m
Breite: höchstens 3,70m
Mit dem Ausbau des Wasserwegs im 19. Jh. nehmen auch die Ausmaße des Floßes zu.
In der Literatur findet man sehr unterschiedliche Angaben hinsichtlich der üblichen Länge, Breite und Zahl der Gestöre der Flöße. Das hängt damit zusammen, dass man von Flößen unterschiedlicher Herkunft ausgehen muss.
Ein Floß, das den schmalen Heimbach und die Glatt zu passieren hatte, besaß andere Maße als ein Floß, das in Horb eingebunden wurde und eine breitere Strecke mit weniger Biegungen vor sich hatte. Dabei spielte auch der Wasserstand der Floß-Straße eine wichtige Rolle.
Auf der einen Seite stand das wirtschaftliche Interesse, das möglichst breite und lange Flöße mit möglichst wenig Personal auf die Reise schicken wollte. Auf der anderen Seite spielten natürlich die Manövrierfähigkeit des Floßes, die Breite der Durchlässe an den Wehren und Brücken und die Sorgen der Anlieger um das Ufergelände eine wesentliche Rolle.