Im Zuge der Erschließung des Baugebiets Sulz-Kastell in den Jahren 1967 bis 1972 wurde bei Untersuchungen des Landesdenkmalamts ein römischer Keller aus dem 1./2. Jahrhundert n. Chr. freigelegt. Dieser gehörte zu einem Kastelldorf, das sich in Nord-Süd-Richtung mindestens 500 Meter ausdehnte. Es lag in der Nähe eines Steinkastells, das bereits im 19. Jahrhundert in Sulz am Neckar nachgewiesen worden war. 1993 wurde der Keller zur musealen Nutzung mit einem Schutzbau versehen.
Der römische Keller in Sulz-Kastell ist eine Anlage besonderer Art. Seine ungewöhnliche Größe (7 mal 5 Meter) und die aufwendige Gestaltung mit Feuerstelle, Rundbogen-Nischen sowie einer flächig bemalten Wand deuten auf eine Nutzung als Versammlungs- oder Kultraum hin. Dies lassen auch die drei im Keller gefundenen und hier ausgestellten Kultbilder – eine Merkurstatue, ein Merkurrelief und das Relief der keltischen Pferdegottheit Epona – vermuten.
Die im Keller präsentierten Fundstücke (Duplikate) wie Spielsteine, Schreibgeräte, Glasrippenschale oder Tonschüsseln geben einen Einblick in das Leben einer zivilen römischen Siedlung. Dem Keller gegenüber befindet sich ein römischer Brunnen.