Das Grabmal hat Ähnlichkeit mit Nr. 20. Auch hier sind das Giebelfeld mit Totenkopf und Knochen und das eigentliche Textfeld nicht scharf getrennt. Eine große ovale Kartusche, die aus zwei in kunstvollen Voluten auslaufenden Lorbeerzweigen gebildet wird und fast an einen Spiegel erinnert, enthält die ausführliche Würdigung des Verstorbenen. An der Stelle der kleinen Kartusche von Nr. 20 steht hier ein kleines Wappen mit einem Anker, das Klemm als eine Hausmarke, in welche die Buchstaben IMV verwoben sind beschrieb. Der Anker ist auch ein Symbol der Beständigkeit und Verlässlichkeit.
In einem langen Katalog werden die persönlichen und beruflichen Verdienste des Verstorbenen aufgezählt, wobei die christlichen Tugenden den Schluss- und Höhepunkt bilden. Diese werden teilweise in sprachliche Bilder aus der Handelswelt eingekleidet. Er war ein DANCKBARER ACCEPTANT DER WOHLTHATEN GOTTES und FREYGEBIGER REMITTENT AN DIE ARMEN. Er ist ZUM GENUS DER EWIGEN GÜTER BEFÖRDERT WORDEN.
Aus dem Handbuch Christian Bohns wohlerfahrner Kaufmann erfahren wir:
In den Wechseln kommen folgende Personen vor:Ein Stifter, Sohn Johann Gottlieb Vayhinger, ist mit seinem eigen Grabmal vertreten (siehe Nr.18).
Der erste ist der Trassant, welcher den Wechsel ausgiebt, und sich verbindet, solchen in einer andern Stadt, oder Lande, so, wie es verabredet worden, bezahlen zu lassen.
Der andere ist der Remittent, welcher das Geld dem Trassanten für den Wechsel erleget, und denselben annimmt.
Der dritte ist der Präsentant, an welchen der Wechsel geschickt wird, um das Geld zu empfangen.
Der vierte ist der Acceptant, welcher den Wechsel acceptiret, das ist, die Zahlung des Wechsels durch Unterschrift verspricht, und in gesezter Zeit erleget.