Die Vayhingersippe in Sulz beginnt mit:
Johann Martin Vayhinger (siehe Grabmal Nr. 23), 1687 - 1755, verh. mit Maria Elisabetha Kürner, 1693 - 1768. Er ist aus Göppingen zugezogen. Er hatte 13 Kinder, von denen die letzten drei früh verstarben, die übrigen aber meist gut heirateten und in bedeutende Positionen aufrückten.
Drei unter den Söhnen blieben in Sulz, alle im Beruf des Vaters (Handelsmann, Kaufmann):
Ulrich Samuel Vayhinger, 1715 - 1767, verh. mit Catharina Margaretha Roos, geb. 1718;
Friedrich Jacob Vayhinger, 1723 - 1778 (auch Bürgermeister), verheiratet mit:
1. Catharina Dorothea Armbruster, 1733 - 1764,
2. Catharina Dorothea Preyß aus Bönningheim;
Aus der folgenden Generation ist für unsere Sulzer Epitaphe vor allem wichtig die Tochter des Friedrich Jacob Vayhinger, Maria Catharina Vayhinger, 1770 - 1809, verheiratet mit Johann Jakob Hartenstein.
Sie hat nicht nur ein eigenes Grabmal (Nr.13), auch eine ihrer Töchter wird erwähnt, da sie den Stadtschultheiß Rothmund geheiratet hat. Dessen Epitaph (Nr. 9) wurde gestiftet von Friederike, geb.Hartenstein.
In dieser Generation lebten 6 Enkel des Stifters in Sulz, in der folgenden 4 Urenkel.
Mehrere Familienglieder wanderten nach Amerika aus. Immer aber gehörten die Nachkommen der Vayhingerfamilie zur Sulzer Oberschicht und stellten Lehrer, Ärzte, Industrielle und Kaufleute. Sie waren mit allen Sulzer Oberschichtfamilien verschwägert oder verwandt.
Das heutige Rathaus und das daran anschließende Eckhaus (Marktplatz Nr.4) war im Besitz der Familie Vayhinger.
Der Verstorbene ist in der Mitte auf einem Medaillon dargestellt, das von zwei Frauen gehalten wird. Die linke hat ihr Haupt verhüllt und ist mit einem Kreuz gekennzeichnet. Die rechte hat ein Tuch um den Kopf geschlungen und hält ein Lorbeerkränzchen in den Händen. Klemms Deutung der Frauengestalten als Vayhingers zwei Hausfrauen, von denen eine ihn überlebte, bietet sich an. Auch die Positionierung der Frauen, die noch lebende Frau oben, die tote Frau unten, wäre dazu stimmig. Es könnte sich bei der verhüllten Frau natürlich auch um eine Personifikation der Trauer und des Todes handeln.
Die bildliche Darstellung ist in die Mitte des Grabmals gestellt. Der Text ist verteilt auf eine Tafel (in besonderer Schrift) über den drei Personen, eine Tafel zu ihren Füßen und eine Tafel ganz unten. Diese wird eingerahmt von kannelierten kurzen Säulen, die eine räumlich dargestellte Tischplatte (Altarplatte?) tragen. Dazwischen findet sich weiterer Text verteilt auf verschiedene Flächen.
Dafür steht der Verstorbene im Mittelpunkt. Nach klassizistischem Geschmack sind die Frauen in wallende antike Gewänder gehüllt. Auch die Profile von Mann und Frau sind ins Griechische stilisiert.
Bei Knaus war die Darstellung klar aufgebaut und nachvollziehbar. Bei diesem Denkmal fällt es schwer einen realistischen Zusammenhang zwischen den einzelnen Elementen zu finden.