13. Maria Catharina Hartenstein (1770 - 1809)

Grabmal Witwe Hartenstein
[Hier ruht
Maria Catharina]
Hartensteinin
geb. Vayhingerin.
Sie wurde geboren
den 14 May 1770 und starb
den 13 März 1809.
Sie war ein treue Gattin
zärtliche Mutter
und edle Freundin.
Sanft ruhe Ihre theure Asche
zum heiteren Morgen der Auferstehung
Ihr Geist erhebe sich zu immer höheren
Erkenntniß und Seligkeit
und uns
werde einst die unaussprechliche Freude
des Wiedersehens.

Gewidmet
von ihrem Gatten Joh. Jacob Hartenstein,
drei Söhnen:
Friderich Jacob, Christoph Gottfried, Christian Reinhold
und zwei Töchtern
Johanna Dorothea Sophia und Friderika Karolina

Die Verstorbene ist das vierte Kind aus der zweiten Ehe des Friedrich Jacob Vayhinger mit Catharina Dorothea Preyß aus Bönnigheim.

Johann Jacob Hartenstein, Bauer und Handelsmann, starb am 6.6.1817 in Stuttgart, wo er Volksvertreter in der württembergischen Ständeversammlung war, dem Parlament der Zeit nach den napoleonischen Wirren. Diese Ständeversammlung wurde zusammengerufen in einer ausgesprochenen Notzeit, in der zwei Missernten für eine schlimme Hungerperiode in Württemberg verantwortlich waren. Als dann 1818 eine gute Ernte eingebracht wurde, führte man auch in Württemberg das Erntedankfest ein.

Die unten auf dem Grabmal angegebenen Namen sind leidlich korrekt. Als Kinder sind in den Kirchenbüchern eingetragen:
Friedrich Jakob 1791 - 1813
Christoph Gottfried geb. 1793 (1)
Johanna Dorothea Sophia geb. 1795 (2)
Christian Reinhold 1802 - 1816
Friederika Carolina geb. 1806 (3)

(1) nach Cannstatt verheiratet.
(2) Frau des Johann August Römer, Dr. med., Chirurg, prakt.Arzt. Heirat 1818. Die Eheleute verzogen 1822 nach Heidenheim.
(3) Frau des Ferdinand Philipp Rothmund, des Stadtschultheißen, dessen Epitaph ebenfalls dokumentiert ist. (Nr. 9)

Der Text des Grabmals war schon 1989 nur bei sehr schräg einfallendem Licht lesbar. Die obersten Zeilen sind abgebrochen, lassen sich aber inhaltlich aus den Kirchenbüchern erschließen. Dieser klassizistische Obelisk aus rotem Sandstein hebt sich deutlich von den anderen Grabmälern ab. Der Obelisk ist in der antiken Grabmalkultur weit verbreitet. Auch in der Emblematik des Barock ist er auch häufiger anzutreffen und steht für Beständigkeit und Festigkeit. Durch Napoleons Feldzüge im Orient werden Obelisken und Pyramiden im 19. Jahrhundert geradezu Mode auf den Friedhöfen.