Lesung zum Bauernkrieg

In diesem Jahr wird in unserem Land an den Bauernkrieg erinnert, der vor 500 Jahren in Süddeutschland gewütet hat. Auch Sulz und besonders Glatt waren damals stark betroffen. Zu den Ereignissen wird es auch hier bei uns mehrere Veranstaltungen geben.

Den Anfang dieses Erinnerungsjahres macht der Kultur- und Heimatverein am 11. April um 19 Uhr im Bürgersaal. Die Autorin Isabell Pfeiffer wird aus ihrem historischen Roman „Die Puppennäherin“ lesen. In dem Roman geben die Ereignisse des Bauernkrieges in unserer Region den Rahmen für das Schicksal einer jungen Frau.

Die unehelich geborene Barbara aus Glatt ist erleichtert, als sie an den wohlhabenden Hoferben Andres Breitwieser verheiratet wird. Doch Andres ist jähzornig und begehrt gegen die Herrschaft des Grundherren auf. Barbara lässt sich in die Wirren der Bauernkriege hineinziehen. Wir erfahren von der Erstürmung des Glatter Schlosses und dem Angriff des Bauernheeres auf Sulz. Auf der Flucht wird Barbara von marodierenden Landsknechten vergewaltigt. In letzter Minute rettet der junge Ritter Johannes ihr Leben. Barbara findet Zuflucht in einem Hurenhaus in Rottenburg, wo sie ihr Kind gebären soll. Um dort nicht bleiben zu müssen, beginnt sie Puppen zu nähen und sie zu verkaufen. Tatsächlich kann sie sich so eine bescheidene Existenz aufbauen. Da führt das Schicksal Ritter Johannes und Barbara wieder zusammen. Kann ihre Liebe den gewaltigen Standesunterschied überwinden?

Ein Flötenquartett des Ensembles für historische Musik „Flautissimo“ aus dem Raum Oberndorf wird mit zeitgenössischen Stücken aus dem 16. Jahrhundert den Leseabend bereichern. (Angelika Krause, Susanne Ziegler, Paul Müller, Dieter Meier).

Isabell Pfeiffer, Jahrgang 1961, arbeitete einige Jahre als Ärztin in der Neurologie und Psychiatrie, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Ihr besonderes Interesse für die Untiefen der menschlichen Seele zieht sich als roter Faden durch ihre Romane. Sie lebt mit Mann und drei Söhnen in Schwaben.