Die Grabmäler an der Friedhofsmauer geben einen kleinen, beschränkten Einblick in die Grabmalskultur vom 17. bis zum 19. Jahrhundert.
Wappen, die auf den frühen Denkmälern dominieren, verschwinden etwa ab der Mitte des 18. Jahrhunderts.
Parallel dazu ist auch ein Wandel im Schrifttypus der Inschriften festzustellen. Herrschen bis etwa 1740 Inschriften in Großbuchstaben in einer Renaissance-Antiqua vor, so folgt, nach einer Zeit mit einem gebrochenen Schrifttypus (Fraktur), im 19. Jahrhundert eine der Schreibschrift angenäherte Kursive, die das Persönliche unterstreicht.
Verschiedene Schrifttypen und Schriftgrößen wurden ursprünglich funktional zur Hervorhebung und Differenzierung verwendet. Ganz typisch für die Stilmischung im Historismus des 19. Jahrhunderts sind das Grabmal Nr. 4 und 5, wo Schriften unterschiedlichsten Charakters weitgehend dekorativ eingesetzt werden.
Diese Wandlungen finden ihre Entsprechungen in der Ausssage der Inschrift: Von der Betonung der Stellung und der öffentlichen Verdienste verschiebt sich der Akzent hin zum gefühlvollen Ausdruck der Trauer.
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Nr. 7 Stadtschreiber Knaus, gest.1622
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Nr. 19 Witwe von Vogt Bengel, gest. 1752
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Nr. 4 Zaisser-Kinder, gest. 1834
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Nr. 5 Caroline Heizmann, gest. 1842