Christiane Bauder, beim Tode des Vaters die einzige noch lebende Tochter, erbte etwas Vermögen, das sie dazu verwandte, der Kirchengemeinde Sulz eine bedeutende Stiftung zu machen.
Am 31. Oktober 1817, dem 3ten Saecular-Reformations-Jubel-Fest, "verschafft" sie auf Anregung des hiesigen Dekans und Stadtpfarrers M. Hartmann ihrem Geburtsort eine heilsame und bleibende Stiftung von 3000 Gulden.
Davon sind 1000 Gulden für die Vergrößerung des Gottesackers und zu dessen Unterhalt bestimmt.
2000 Gulden sind blos und ausschließlich der Beförderung eines religiösen Gesanges nach allen seinen Teilen gewidmet. Es sollen gegen Bezahlung:wenn solche vorhanden sind, zwey taugliche Lehrer, die im schönen kunstmäßigen Gesang unterrichten können, noch ausser dem durch die Gesetze gebotenen Sing Unterricht in der Schule, wöchentlich an Werktagen 3 Stunden, an jedem Sonntag aber 1-1 ½ Stunden Sing Unterricht den Schülern und ledigen Personen, die sich dazu melden erteilen.Doch
sind die Lehrlinge dieser religiösen Sing-Anstalt niemals zu belohnen, sondern die erlernte Geschicklichkeit, die Fähigkeit und Fertigkeit zur Erhöhung der gottesdienstlichen Feyer, und damit selbst zum Lob und Preis Gottes beizutragen, wird für jedes wohldenkende Gemüth der beste Lohn seyn.Außerdem sind von dem Geld Noten und Instrumente anzuschaffen, sowie alle hundert Jahre das Saecular-Reformations-Jubel-Fest zu gestalten sowie das "väterliche Grabmal auszubessern oder herzustellen".
Dies ist das Gründungsdatum des noch heute aktiven Baudervereins, der seit 2009 den Namen "Bauder-Kantorei" führt und mit Kirchenkonzerten und festlichen Gottesdiensten ganz wesentlich zum religiösen und kulturellen Leben der Stadt beiträgt.