8. Anna Magdalena Osiander (1682 - 1750)

Grabmal Anna Osiander
[H]ier ruhen d[ie] Gebeine
Einer von ihre Se[ligkeit ?] bekleide
ten Christin, getreuen [und ?] löblich [en ?]
und sorgfältigen Kinder Mutter
[ ]lieb Frau Anna Magdalena,
[ ] Herrn Joh. Joachim Osianders,
[vie]l jährigen Saltz Factors alhier
[ ] die 46 Jahrlan[g ?] [ ]
[ ] Ehefrau [ ] geborene Plo=
[cher] ? [ ]n M[ühlheim ?] wo sie Ao 1682 Geburtsjahr
[ ] und Ao 1704 Heiratsjahr
[ ] Joachi
[ worden
Ao 1750 Todesjahr
als
und
Johann Joachim Osiander, wohl der bekannteste Salzfaktor von Sulz, aus der berühmten Reformatorenfamilie Osiander, Nachkomme des Dekans Lukas Osiander des Jüngeren, heiratete Anna Schweikle, geborene Plocher, aus Mühlheim, die vermutlich mit 22 Jahren schon verwitwet war, im Jahr 1704 und führte mit ihr eine 46-jährige Musterehe, aus der 9 Kinder hervorgingen. Allerdings überlebten nur 4 ihre Kindheit.

1751, ein Jahr nach seiner Frau, starb Osiander 79-jährig. Er war kurz vorher nach 50 Jahren treuer und erfolgreicher Tätigkeit für die Stadt und ihr Salz in den Ruhestand gegangen. In seine Amtszeit fällt der Bau der Steinbrücke, über welche die Sole zum Wörd geleitet wurde.
Joachim Friedrich Freiherr von Beust, der 1748 nach Sulz kam und die Saline mit umfangreichen Untertage-Anlagen und Gradierwerken erweiterte, setzte sich dafür ein, das Gehalt seines Salzfaktors um 100 Gulden auf 300 Gulden zu erhöhen, da dieser soviel Arbeit habe.
Ab 1741 wurde Johann Joachim Osiander unterstützt von seinem Sohn Lucas Friedrich, der als Scribent, Faktor und Hauptzoller tätig war.

Die große Muschel, die Voluten und die geschwungenen Linien verleihen dem Denkmal etwas Dynamisches, fern aller monumentalen Schwere. Stilistisch steht es wohl zwischen Barock und Rokoko.