5. Caroline Heizmann (1834 - 1842)

Grabdenkmal Caroline Heizmann
Ihren
[frü]her vorangegangenen 4
Geschwister folgte unsre theure
Christiane Caroline
Heizman
geb.den 23ten Aprl 1834
gest.den 9ten Ian. 1842
Tochter d. Stadtr. u. Becherwirths
dahier

Sockel

Tröstet euch am Grab hienieden,
Stillet [Eltern] euren Schmerz!
Denn mir blüht des Himmels Frieden
Blicket nach mir himmelwärts!

Dieses Grabmal stammt aus dem 19. Jahrhundert und ähnelt stilistisch und sprachlich dem Grabmal Nr.4.
Eine Stele (mit verbreitertem Sockel) aus rotem Sandstein, geschmückt mit einer Blumengirlande, trägt eine Urne (mit Deckel), deren Boden von Lorbeerblättern gefasst ist. Dies bedeutet nicht unbedingt, dass es sich um ein Urnengrab handelt; denn die Urne ist ein Symbol der Vergänglichkeit, das auf vielen Grabsteinen zu finden ist.

Der Großteil des Textes ist in Schreibschrift gehalten als Ausdruck des persönlichen, gefühlvollen Charakters. Der Name der Verstorbenen erscheint in einer kunstvollen Fraktur, die Daten und Abstammung in Antiqua.

Nach dem Gasthaus "Becher", dessen Wirt das Grabmal gestiftet hat, ist der "Becherberg" benannt. Der steile Abhang, der von der Bergstraße zum Marktplatz hinunterführt, ist ein idealer Schlittenhang mitten in der Stadt, der durch Initiative traditionsbewusster Sulzer für die Jugend wieder erschlossen wurde. Am "Schmotzigen" dient er den Sulzer Hexen als Einflugschneise zum Hexentanz auf dem Marktplatz.

Im Generalplan von 1787, vor dem Stadtbrand, ist bei den Bewohnern des "Kirchengässles" ein Hanns Jerg Heinzmann, Becherwirth aufgeführt. In der "Gebäudeauflistung in der Reihenfolge von 1798/99", also nach dem Stadtbrand, erscheint erneut Hans Georg (Jörg) Heinzmann, Becherwirt, als Bewohner von Bergstraße 22 und 25. Das Gasthaus kann also auf eine längere Geschichte zurückblicken.