4. Die Zaisser-Kinder

Grabmal Zaisser-Kinder
Dieses Denkmal weihen Großeltern ihren in
dem Schoos der Erde ruhenden Enkeln

Johanes Gustav Zaißer
geb. d: 28. Septbr. 1833.
gest. d: 28. Augst. 1834.

Holder Engel uns so bald entschwunden!
Dich beweint der Eltern blutend Herz,
Ach vom Leben hast du nichts empfunden,
Als des Werdens und des Sterbens Schmerz.

Hedwig Hermine Zaißer
geb. d: 16. Febr. 1832
gest. d: 17. Decbr. 1834

Dein Geist war nicht für unsre Erde,
Du lebtest fleckenlos und rein
Und wolltest [...]

Ein Epitaph des 19. Jahrhunderts aus rotem Sandstein, klassizistisch mit einem flachen Dreiecksgiebel, der ein Fries aus Rosen und Lorbeerblättern trägt. Die Schreibschrift und die Gedichtstrophen unterstreichen den persönlichen Charakter des schlichten Denkmals.
Aus dem Aufsatz "Die Seidenmanufaktur in Sulz am Neckar 1835 - 42" von Prof. Rainer Loose (Sulzer Heimat Nr. 36/7 August 1999) erfahren wir über den Vater:
Einer der Hauptakteure in Sachen Sulzer Seidenmanufaktur ist der aus Alpirsbach gebürtige Christoph Friedrich Zaisser (geb. 22. Juli 1793) gewesen. Er hatte die Lehre eines württembergischen Amtsschreibers gemacht und war 1828 nach Sulz als Verwaltungsaktuar gekommen. Am 10. Juni 1830 hatte er die Tochter des ersten Posthalters in Sulz, Maria Christiane Friederike Armbruster, geheiratet und war damit nicht nur rechtlich, sondern auch sozial in die dortige Bürgerschaft aufgenommen worden.
In seinen Händen lag zunächst die Führung der Sulzer Seidenfabrik von 1836 bis 1838, die 1839 von dem Kölner Kaufmann B. J Bönsch übernommen wurde. Zaisser blieb als Teilhaber mit den Geschicken des Unternehmens verbunden, das vor allem wegen Rohstoffproblemen 1842 in Konkurs ging. Deshalb musste er u.a. das Alte Schulhaus in der Bergstraße, wo der Sitz der Seidenmanufaktur gewesen war, verkaufen, um Gläubiger zu befriedigen. Der Apotheker Johann Baptist Bauernfeind (1803 - 1865), Vater des Orientmalers, erwarb das Gebäude und veräußerte es 1843 an die Stadt Sulz.
Nachdem Zaisser 1858 sein Amt als Verwaltungsaktuar aufgeben musste, lebte er in Sulz als Privatmann und Gutsbesitzer. Er starb am 7. Oktober 1877 und hinterließ den Sohn Theodor und die Tochter Hedwig.