2. Die Wagner-Kinder ?

Grabmal Wagner-Kinder

Die Schrift ist fast gänzlich zerstört.
Die Bruchstücke der Umschrift über dem Armbrustschützen bedeuten wohl:

[ERW]ECKE [SIE] AN IENE[M TAGE]

Bei Dekan Klemm findet sich zu diesem Grabmal der knappe Satz:
Zwei Söhnlein des Alpirsbacher Pflegers Philipp Wangner (1691-99), Wappen: eine Armbrust.
Der "Alpirsbacher Pfleger" war der Verwalter des Pfleghofs des Klosters Alpirsbach in Sulz. Seit alter Zeit unterhielt das Kloster Alpirsbach in Sulz einen "Pfleghof", in dem die Sulzer Zehntgaben für das Kloster verwaltet wurden. Das Gebäude überdauerte den Stadtbrand von 1794, wurde 1814 an einen Sulzer Bürger verkauft, nachdem 1807 die Pfleghöfe aufgelöst und dem Cameralamt unterstellt worden waren. Es steht gleich beim unteren Tor, nach dem Optikergeschäft Rumpel.

Die Kirchenbücher kennen den Pfleger Johann Philipp Wagner (nicht Wangner), gest. 1723 mit 75 Jahren. Dieser war der Schwiegervater des Christoph Friedrich Roos, der als Vater des berühmten Pietisten Magnus Roos weitaus bekannter ist.

Die zwei Söhnlein wären dann:
Johann Erhard (1690 - 1695)
Philipp Friedrich (1694 - 1696)

Das Grabmal zeigt in einer kunstvollen, einem Oval angenäherten Kartusche (aus einem Lorbeerkranz) ein Wappenschild mit einer gespannten Armbrust. Dieses wird von zwei gekreuzten Palmzweigen getragen. Aus der Helmzier geht ein Mann mit einer Kappe hervor, der eine Armbrust zum Schusse angelegt hat. An den vier Ecken sind Akanthusblätter symmetrisch angeordnet. Das Grabmal insgesamt ist streng symmetrisch aufgebaut und ganz auf die Darstellung des Wappens ausgerichtet. Das Wappenschild befindet sich exakt in der Mitte.
Vom Wappen her würde man eher auf den Namen Armbruster schließen.