Denkmal
Zärtlicher
Liebe
über dem Grabe
T [?] HERRN
IOHANN DANIEL SCHMID
viel jährig verdienstvoller Burger Meister allhier
welcher
im 56. Jahr seines Alters
den 13.Febr. 1776
in Seinem Erlößer sanfft und seelig ent-
entschlaffen
und den 15den darauff
Christlich zur Erden bestattet worden.
Zum Zeugnis ihrer herzlichen Dank
barkeit gestifftet
von
des S E E L I G E N
hinterlassenen innigst gerührten Ehfrau
danach 3 Zeilen unleserlich
Johana
Christian (?)
Johann Fridrich Schmid Gerichts-
verwandter (Beisitzer, Schöffe)
Johannes Schmid Bürger u. Weißger-
ber
Die Gerechten werden weg-
gerafft vor dem Unglück ISAI
LVII.I.II
gemeint ist Jesaja 57,1, zweite Vershälfte
Schmid war in Sulz Bürgermeister zwischen 1762 und 1776.
Über ihn ist den Kirchenbüchern zu entnehmen:
Taufbuch:
Johann Daniel Schmid geb. 28.7.1720
Vater: Johannes Schmid, Rathsverwandter und Mühlmeister und Pflugwirt allhier
Traubuch : (hier mit Beruf Rothgerber)
Ehe 28.10.1742 mit Johanna Vayhinger, Tochter des Johann Martin Vayhinger, Rathsverwandter und Kaufmann in Sulz
Totenbuch:
13.2.1776 Joh. Daniel Schmid, Amts-Bürgermeister im Alter von 55 Jahr 6 Mon. 15 Tage
Der Genannte scheint keine Kinder zu haben. Bis 1760 treten keine im Taufregister auf, auch ist er bis zu dieser Zeit nirgendwo Pate.
Auf dem Epitaph genannte Verwandte:
Johann Friedrich Schmid, geb. 1746, Gerichtsverwandter
(Er ist der Vater des Salzfaktors Schmid, dessen Eisenepitaph - Nr.6 - ebenfalls dokumentiert ist.)
Johannes Schmid, Rathsverwandter und Pflugwirt, Pate von Johann Friedrich
Das Grabmal hat den mehrfach anzutreffenden dreigliedrigen Aufbau. Ein Giebelfel (hier aus einem etwas eingerückten Rundbogengesims) mit Totenkopf und gekreuzten Knochen, bei denen man die Symmetrie der Gelenkkugeln am Ende sehr schön sieht. Die Kartusche, die das obere Feld mit dem großen Mittelfeld verbindet und aus einem Lorbeerkranz mit Schleife besteht, enthält sozusagen die Überschrift des Grabmals. Zwei Säulen dienen als Einfassung des großen Textfelds, das mit einem Sims abgeschlossen wird. Im Sockelfeld schließlich sind die Stifter des Denkmals aufgeführt.